2002 wurde unsere Agentur gegründet. In jener Zeit hatte gefühlt jeder Mensch zwischen 14 und 54 Jahre einen eigenen Blog – und die Hälfte der Blogger in Deutschland stritt sich darüber, ob es der oder das Blog heißt. Anfang der 2000er Jahre bildeten Blogs ein globales Massenphänomen, das unaufhaltsam schien. Diesen Hype gibt es, bedingt durch das Aufkommen von Social Media, so nicht mehr, aber an Bedeutung verloren haben Blogs deswegen nicht. Vielmehr konnten sie sich vom „Online-Tagebuch“ zu einem redaktionellen Medium weiterentwickeln und so ihren Platz im digitalen Ökosystem finden. Auch für Unternehmen ist ein eigener Blog heute sehr interessant.
Eine kurze Geschichte des Blogs
Kreiert wurde der Begriff „Blog“ im Jahr 1997 von dem US-Amerikaner Jorn Barger als Kofferwort aus „Web“ (Internet) und „Log“ (Tagebuch). Somit müsste es eigentlich das Blog heißen („das Internettagebuch“), aber umgangssprachlich durchgesetzt hat sich eher der Blog. Jorn Barger selbst führte den Blog „Robot Wisdom“, der allerdings keineswegs der erste existierende Blog war. Als erster Blog gilt vielmehr die 1990 gestartete Webpräsenz des Softwareentwicklers Tim Berners-Lee, über die er seine Ideen mitteilte und sich mit Wissenschaftlern austauschte. Das Kind war 1997 also schon längst geboren und mindestens sieben Jahre alt, der gute Jorn Barger hat ihm nur endlich einen Namen gegeben! Ende der 1990er Jahre kamen Dienste wie Xanga und das heute zu Google gehörende Blogger auf, die das Einrichten und Betreiben von Blogs ohne großen Aufwand ermöglichten. Im Jahr 2000 wurde der Web-Feed RSS entwickelt, der die Abonnenten eines Blogs automatisiert auf neue Artikel oder Kommentare aufmerksam machen konnte. Die Blogosphäre erreichte damit ihren Höhepunkt.
Was genau ist eigentlich ein „Blog“?
Ein Blog kann farbenfroh oder zurückhaltend, komplex oder einfach gestaltet sein, abhängig von den Ideen des Autors und der Zielgruppe. Es gibt für Blogs kein vorgeschriebenes Design. Signifikant ist jedoch der Aufbau in Form von einzelnen Beiträgen, die in chronologischer Reihenfolge präsentiert werden. Der neueste Eintrag steht immer oben bzw. vorne, während ältere Beiträge nach unten bzw. hinten rutschen, aber online bleiben. Charakteristisch für Blogs ist auch die Einteilung der einzelnen Beiträge in Kategorien und das Versehen der Beiträge mit Schlagwörtern (Tags), die eine Sortierung ermöglichen. Früher besaßen die meisten Blogs zudem eine Kommentarfunktion, die es den Lesern ermöglichte, ihre Meinung und eigenen Gedanken zu einem Beitrag zu veröffentlichen. Die Beliebtheit der Kommentarfunktion hat allerdings durch automatisierte Bots, die massenhaft Werbung oder unangemessenen Inhalte verbreiten, erheblich abgenommen.
Blogs heute
Was man so zum Mittag gegessen hat, wie das Wetter beim Verdauungsspaziergang war und was abends im Fernsehen lief, kommunizieren die meisten Menschen mittlerweile über soziale Kanäle wie Instagram, Facebook, X (ehemals Twitter) oder TikTok, kaum noch über klassische Blogs. Social Media wird daher auch als „Microblogging“ bezeichnet. Das richtige Blogging verlangt inzwischen mehr Inhalte, Tiefe und Engagement von den Autoren. Blogs sind daher heute in der Regel keine Online-Tagebücher von geringer Inhaltsrelevanz mehr (womit wir nicht andeuten wollen, dass Ihr Mittagessen grundsätzlich uninteressant ist), sondern eher vergleichbar mit kleinen Magazinen. Gerade dies macht es auch für Unternehmen interessant, einen eigenen Blog zu führen, um lesenswerte und relevante Inhalte zu teilen.
Ein Blog für Ihr Unternehmen
Nun ist es ja so, dass Sie hier gerade einen Blogbeitrag der freiSign Werbeagentur lesen (Hallo, schön, dass Sie da sind!) und sich damit in einem Unternehmensblog befinden. Unser eigener Blog, in dem wir gerade über das Bloggen bloggen, ist also ein Beispiel für einen Unternehmensblog. Wie Ihnen vielleicht aufgefallen ist, haben wir unseren Blog direkt in unsere Unternehmenswebsite integriert. Wie es für Blogs üblich ist, sind die Beiträge chronologisch geordnet (hier zu sehen), allerdings ohne, dass das Datum konkret genannt wird. Die Kommentarfunktion ist deaktiviert. Thematisch geben die Beiträge Einblicke in unsere Dienstleistungen und stellen Marketing-Konzepte, Ideen und Möglichkeiten vor. Was bedeutet all dies nun aber für Ihren möglichen Unternehmensblog?
Wie sollte ein Unternehmensblog veröffentlicht werden?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten. So wie bei uns kann ein Unternehmensblog direkt in die Website intergiert werden und als ein Unterbereich fungieren. Alternativ besteht die Möglichkeit, den Unternehmensblog als separate Webpräsenz auf einer eigenen Domain oder Subdomain zu betreiben, z.B. freisign-blog.de oder blog.freisign.de. In diesem Fall ist der Blog technisch und inhaltlich kein Teil der Hauptwebsite, in welche jedoch Links zum Blog eingefügt werden können, um dessen Sichtbarkeit zu erhöhen.
Der Vorteil der ersten Option, die wir auch gewählt haben, liegt in einer einheitlichen Identität. Besucher können nahtlos zwischen dem Blog und den anderen Elementen der Hauptwebsite wechseln. Darüber hinaus dient ein integrierter Blog der Suchmaschinenoptimierung der gesamten Website, da die Blogbeiträge dazu beitragen, qualitativ hochwertige Inhalte zu generieren und den Suchmaschinen zu signalisieren, dass die Website dynamisch und informativ ist.
Die zweite Option, einen separaten Blog auf einer eigenen Domain oder Subdomain zu betreiben, bietet sich an, um den Blog als eigenständige Marke zu positionieren. Dies eröffnet die Möglichkeit, die Bloginhalte komplett unabhängig von der Hauptwebsite zu verwalten und zu fördern. Da ein separater Blog technisch getrennt von der Hauptwebsite funktioniert, kann er auch von Personen bearbeitet werden, die mit der Hauptwebsite nichts zu tun haben (sollen oder wollen).
Wie sollte ein Unternehmensblog aussehen?
Es macht natürlich Sinn, dass der Unternehmensblog optisch an das Corporate Design und/oder die Hauptwebsite angepasst wird, damit ein Wiedererkennungswert gegeben ist. Bei einem separaten Blog besteht eine etwas größere gestalterische Freiheit, da er nicht in einen schon bestehenden Rahmen eingebettet werden muss. So kann ein separater Blog auch ein anderes Content Management System oder Theme als die Hauptwebsite verwenden.
Welche Funktionen sollte ein Unternehmensblog haben?
Ein Unternehmensblog sollte auf jeden Fall die einzelnen Beiträge chronologisch ordnen. Das jeweilige Datum immer sichtbar zu machen, empfehlen wir ausdrücklich nur dann, wenn regelmäßig Beiträge veröffentlicht werden. Es macht schlichtweg keinen guten Eindruck, wenn der neueste Beitrag bereits seinen ersten Geburtstag gefeiert hat. Von der Kommentarfunktion raten wir schweren Herzens ab. Mindestens 99% der eingehenden Kommentare werden von Bots stammen und kein Happy End haben.
Welche Inhalte sollte ein Unternehmensblog bieten?
Alltägliches und Triviales wie der Kampf mit dem Kaffeeautomaten oder die vom Kollegen Müller mitgebrachten Donuts (auch wenn die sicher sehr lecker waren), gehören ebenso wenig in einen zeitgemäßen Unternehmensblog wie Bilder von der Betriebsfeier oder vom Ugly Christmas Sweater Contest. Dafür gibt es die sozialen Medien. Ein Unternehmensblog sollte informativ sein und einen Mehrwert bieten. Humor ist durchaus gerngesehen, wenn er zum Thema bzw. dem Unternehmen passt.
Grundsätzlich ist die Auswahl der Inhalte natürlich sehr vom jeweiligen Unternehmen abhängig. Immer ein guter Ansatz sind branchenbezogene Neuigkeiten und Trends, um zu zeigen, dass Ihr Unternehmen auf dem neuesten Stand ist und Fachkenntnisse besitzt. Große Beliebtheit bei Lesern erfreuen sich Tipps und Anleitungen, die der Problemlösung dienen und bei der Entscheidungsfindung helfen. Auch können Sie im Blog über Kunden oder Projekte berichten, die Ihr Unternehmen erfolgreich betreut hat. Dies dient dazu, Vertrauen in Ihre Fähigkeiten und Dienstleistungen aufzubauen. Sicherlich gibt es in Ihrem Unternehmen Experten für bestimmte Techniken oder Produkte, die fachlich versierte Texte beisteuern können. Auszubildende können von Ihren Erfahrungen berichten und damit die Nachwuchssuche unterstützen.
Eine weitere mögliche Beitragsform sind Interviews mit Mitarbeitern, Geschäftspartnern oder Kunden.
Obwohl „Unternehmensblog“ an sich schon ein Genre ist, besteht durchaus die Option, dem Unternehmensblog ein bestimmtes Oberthema zu geben, etwa „Ausbildung“. Dies schränkt die Inhaltsvielfalt zwar etwas ein, bietet aber einen Leitfaden, an dem sich der Autor oder die Autoren des Blogs orientieren können.
Wie lang sollte ein Blogbeitrag sein?
Die ideale Länge für einen Blogbeitrag kann variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren, einschließlich des Themas und der Zielgruppe. Als Faustregel gilt, dass die optimale Länge von Blogbeiträgen zwischen 1.000 und 2.500 Wörtern liegt. Dies bietet ausreichend Platz, um ein Thema gründlich zu behandeln, ohne die Leser zu überfordern. Mindestens 300 Wörter sollten es auf jeden Fall sein. Interessant zu wissen: Auswertungen haben gezeigt, dass Beiträge mit mehr als 1.000 Wörtern eine höhere Chance auf eine gute Rankingposition in Suchmaschinen haben.
Blog oder doch News?
In den Menüs vieler Unternehmenswebsites blitzt der Punkt „Aktuelles“ oder – weil es moderner klingt – „News“ auf. Berechtigterweise stellt sich die Frage, was nun eigentlich einen Blog von einem solchen Newsbereich, der in der Regel auch aus chronologisch geordneten Beiträgen besteht, unterscheidet. Tatsächlich gibt es einige wesentliche Unterscheidungsmerkmale. Ein Blog konzentriert sich in der Regel auf eine breitere Palette an Themen, während ein Newsbereich stärker auf aktuelle Entwicklungen und Nachrichten ausgerichtet ist, wie beispielsweise Pressemitteilungen, Produktankündigungen oder Veranstaltungseinladungen. Ein Blog wird im Idealfall kontinuierlich mit neuen Inhalten gefüttert, unabhängig davon, ob es Neuigkeiten im wahrsten Sinne des Wortes gibt, also z.B. eine Messe am soundsovielten. Im Newsbereich werden eher Beiträge nach aktuellem Bedarf veröffentlicht, die dann auch schnell veraltet sind. Eine News vom 3. Februar 2023 ist am 18. Oktober 2023 zumeist nicht mehr relevant, ein Blogbeitrag schon.
Die News im Blog
Der Begriff „Blog“ hat einen gewissen Stellenwert und weckt auch dementsprechende Erwartungen. Um hier ein wenig auf die Bremse zu treten, kann man den Blog natürlich einfach in „News“ oder „Aktuelles“ umbenennen, ihn aber doch eher wie einen Blog führen. Verboten ist das nicht, aber warum seinen Licht unter den Scheffel stellen? Wenn Sie gerne einen Unternehmensblog etablieren möchten, Ihnen aber auch Newsbeiträge wichtig sind, lässt sich „News“ oder „Aktuelles“ zu einer Kategorie innerhalb des Blogs machen. Unter dieser Zuordnung können Sie dann über tagesaktuelle Ereignisse informieren, die mit der Zeit immer weiter nach unten oder hinten rutschen. Hier bietet es sich auf jeden Fall an, die Datumsanzeige bei jedem Beitrag zu aktivieren.
Wie wir Sie als Agentur bei Ihrem Blogvorhaben unterstützen können
Bock auf Blog zu haben ist das eine, die erforderlichen Kapazitäten oder Fähigkeiten zu besitzen das andere. Natürlich unterstützen wir hier gerne. Wir können in Ihre bestehende bzw. in eine neue Unternehmenswebsite einen Blog integrieren oder einen separaten Blog für Sie umsetzen. Auch bei der Pflege des Blogs stehen wir gerne partnerschaftlich an Ihrer Seite, etwa durch die Ausarbeitung eines Konzeptes, an dem Sie sich orientieren können, oder durch das Verfassen von Beiträgen. Wir freuen uns immer, wenn Mitarbeitende eines Unternehmens selbst für den Blog schreiben, wissen aber auch, dass dies schon aus Zeitgründen oft nicht möglich ist. Nach unserer Erfahrung wollen sich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotzdem beteiligen und etwa Stichpunkte beisteuern. Das ist auf jeden Fall möglich. Wir schätzen diese Form der Zusammenarbeit sehr.
Jetzt noch mal Klartext: Braucht mein Unternehmen einen Blog?
Ihr Unternehmen braucht keinen Blog, aber es profitiert definitiv davon, einen Blog zu haben. Ein Blog ermöglicht es Ihnen, sich als fachkundiges, vertrauenswürdiges Unternehmen zu präsentieren, Ihre Zielgruppe mit hochwertigen Inhalten zu überzeugen und Ihre Bekanntheit zu steigern. Regelmäßige Blogbeiträge mit relevanten Schlüsselwörtern können, sofern der Blog direkt integriert ist, die Sichtbarkeit Ihrer Website in Suchmaschinen erhöhen. Auch kann ein Blog dazu beitragen, bestimmte Ziele zu erreichen, etwa neue Mitarbeiter oder Auszubildende zu gewinnen.
Fazit
Das Fazit ist ein praktisches Stilelement
Dieser Blogbeitrag hat genau 1981 Wörter und liegt damit der Faustregel entsprechend perfekt zwischen 1.000 und 2.500 Wörtern. Dabei müssen wir gestehen, dass wir gar nicht auf alle Punkte eingehen konnten, z.B. auf die Frage, ob Blogbeiträge unbedingt Bilder brauchen (Tipp: Ein Beitragsbild sollte es schon sein!). Wir können aber aus echter Erfahrung mitteilen, dass sich ein Unternehmensblog wirklich wunderbar dazu eignet, bestimmte Themen zu kommunizieren und die Website mit Leben zu füllen. Ein Blog ist ein dynamisches und vielseitiges Instrument, das sich neben Social Media als redaktionelles Medium etabliert hat. Übrigens lässt sich Social Media und Blog durchaus kombinieren, indem bei Facebook und Instagram in wenigen Sätzen auf die ausführlichen Blogbeiträge hingewiesen wird. Gut, dass wir diesen Punkt auch noch unterbringen konnten.
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